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578 Route 84. KONSTANTINOPEL. Großer Basar .

Das Innere, ein 72 × 64m großer Zentralbau in der Art der
Mehmedié (S. 580), ähnelt im Aufbau der vier Halbkuppeln der
Schahsadé-Moschee (S. 580). Die gewaltige Hauptkuppel, von 22,3m
Durchmesser, steigt über vier unförmigen Rundpfeilern auf, ringsum
zieht sich eine niedrige Empore mit gedrückten Kielbogen. Die
Wände sind unten mit weißem Marmor, darüber mit schönen
Fayencefliesen aus Nikäa bekleidet.

Südwestl. vom At Meïdán ist das sog. Janitscharen-Museum (Pl. G H 7;
Eintritt s. S. 567), welches an modernen Wachsfiguren die früheren Trach-
ten
der türk. Würdenträger und die Uniformen der Janitscharen, der ehem.
türk. Kerntruppe (1328-1820), vorführt.

Im S. des Janitscharen-Museums, dicht an der Eisenbahn, liegt die
*Kütschük Aja Sophia (Pl. H 7, 8; 3 Pi. Trkg.), die kleine Aja
Sophia-Moschee, eine Art Vorstufe der Sophienkirche, als Kirche der
H. Sergius und Bacchus
unter Justinian 528 gleichzeitig mit San Vitale
in Ravenna erbaut. Der fast quadratische Zentralbau mit halbrunden
Ecknischen umschließt einen achteckigen Mittelraum, zwischen dessen
acht Eckpfeiler vier halbkreisförmige Nischen und vier gerade Säulen-
stellungen
treten. Den Übergang zum Kuppelauflager vermitteln, wie
später in der Sophienkirche, sphärische Dreiecke (Zwickel, Pendentifs).

Wir wenden uns nun hinter dem Stadtgarten (S. 577) in die von
der Pferdebahn (Nr. 3, S. 565) befahrene Diwan Jolu-Straße
(Pl. H 7, 6). An ihrem Ende ist r. ein umgitterter Friedhof mit
der hübschen Türbé Mahmuds II. ( 1839), in welcher auch sein
Sohn Abdul Asis (Sultan 1861-76) ruht. Eingang r. in der Mah-
mudié-Straße
(Trkg. 5 Pi.).

An der nunmehr Sedefdschilar Jolu gen. Hauptstraße folgt gleich
darauf, auf dem zweiten Hügel von Neu-Rom (S. 568), die sog.
Verbrannte Säule (Pl. G 6; türk. Tschemberli Tasch, Stein mit
dem Reifen), die mächtige von Konstantin in der Mitte seines
Forums, an der alten Triumphstraße (S. 577), aufgestellte Porphyr-
säule
, die bis 1105 das Bronzestandbild des Kaisers trug. Die
Straße führt weiter, am (r.) Kalpakdschilar Kapu, dem Südtor des
Großen Basars (S. 579), vorüber, zur Bajasid-Moschee (S. 579).

Wir wandern bei der Verbrannten Säule durch die Nuri Osmanié-
Straße
zunächst nördl. nach der 1748-58 ganz aus weißem Marmor
errichteten Nuri Osmanié-Moschee (Pl. G 6), einem kühnen Kuppel-
bau
nach dem Vorbilde der Selim-Moschee (S. 580), aber mit einem
halbrunden Vorhof.

Der westl. angrenzende *Große Basar (Pl. G 6; türk. Böjük
Tscharschi
, Großer Markt), immer noch eine Hauptsehenswürdig-
keit
Konstantinopels, bildet in der Einsenkung zwischen der Nuri
Osmanié-Moschee und dem Seraskierat (S. 579) ein abgegrenztes,
nur durch Tore zugängliches Stadtviertel. Wie bei den Sûks (S. 349)
sind die Gewerbe meist noch zunftweise in Gassen oder Bezirke
geschieden. Die jetzigen Gebäude sind größtenteils nach dem Erd-
beben
von 1894 neu aufgeführt worden; aus dem Anfange des
XVII. Jahrhunderts
stammt noch der festungsartige Walîdé Han,
aus dem Beginn des XVIII. Jahrh. der Besestán, das bereits im